Kaputte Zähne durch Drogen

Kaputte Zähne durch Drogen

Es kann unterschiedlichste Gründe haben, weshalb jemand gelegentlich oder regelmäßig Drogen konsumiert, welche die Gesundheit beeinträchtigen. 

In der Gesellschaft stellen wir uns den typischen Drogenkonsumenten gerne als Junkie vor: schlaffe, zerrissene, schmutzige Kleidung, faltige Haut, ungepflegtes Haar, der in die Ferne starrt und sabbert. Allerdings hat dieses Bild mehr mit Politik und moralischer Bildung als mit der Realität zu tun.

Wer beispielsweise raucht und Alkohol trinkt, setzt seine (Zahn-)Gesundheit einem mindestens ebenso großen Risiko aus, wie der Konsument illegaler Drogen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann Alkoholkonsum mehr als 200 Krankheiten und Verletzungen verursachen, darunter psychische Störungen wie Alkoholabhängigkeit, nicht übertragbare Krankheiten wie Leberzirrhose, bestimmte Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie daraus resultierende Gewalttaten oder Verletzungen in Unfällen. Drei Millionen Todesfälle weltweit sind jedes Jahr auf die schädlichen Auswirkungen von Alkohol zurückzuführen, was mehr als 5 Prozent aller Todesfälle ausmacht.

Wir wollen die negativen Auswirkungen illegaler Drogen nicht verharmlosen, sondern lediglich darauf aufmerksam machen, dass Beschlussorgane nicht aufgrund ihrer gesundheitlichen Wirkung über die Illegalität einer Substanz entscheiden. D.h. niemand sollte die Illusion entwickeln, dass die legalen Drogen weniger der Organisation schaden. Im Gegenteil!

Was macht Drogen schädlich für die Zähne?

Basierend auf den neuesten Forschungsergebnissen scheint es, dass Mundtrockenheit, Mundpflege und die Menge des konsumierten Zuckers mehr damit zu tun haben als die direkte Wirkung der Substanzen. (Quelle) 

Amerikanische Forscher verglichen die Mundhygiene von 571 Crystal-Benutzern mit denen von Nicht-Nutzern im gleichen Alter und die Ergebnisse zeigten deutlich, dass der Zahnzustand der Benutzer schlechter war. Aber die Frage war immer noch nicht klar, warum. Unter den Verbrauchern wurden diejenigen, die die Droge rauchten, injizierten oder schluckten, einer gesonderten Untersuchung unterzogen und es wurde festgestellt, dass zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied bestand. Daher verschlechtert der direkte Kontakt des Crystals mit den Zähnen während dem Rauchen ihren Zustand nicht stärker als beim Injizieren oder Verschlucken. Somit kamen die Forscher zu dem Schluss, dass es nicht die Substanz ist, die schädlich ist. Aber was dann?

Eine der bekannten Eigenschaften bewusstseinsverändernder Drogen besteht darin, dass sie das Zentralnervensystem angreifen und verschiedene sensorische Täuschungen hervorrufen. Zum Beispiel empfindet man kein Hunger-, Durst- oder Schläfrigkeitsgefühl. 

Wenn die Wirkung der Droge jedoch nachlässt, steigt der Bedarf des Körpers an Zucker, was den Drogenkonsumenten dazu verleitet, große Mengen zuckerhaltiger Getränke zu sich zu nehmen. Die oben genannten Forscher fanden heraus, dass Kristall Konsumenten 3,5 Gläser Softdrinks pro Tag konsumieren, während Nichtkonsumenten 0,3 Gläser konsumieren.

Neben dem Zuckerkonsum ist die Zahnreinigung ein wesentlicher Bestandteil. Die Müdigkeit, die den Verbraucher nach dem Aufbrauchen der Reserven befällt, lässt das Zähneputzen in den Hintergrund treten. Das Trinken von zuckerhaltigen Getränken und das Nichtputzen der Zähne ist an sich schon ein großer Angriff auf die Zähne. So kamen die Forscher zu dem Schluss, dass das Versäumnis, Zähne zu putzen und den Zahnarzt aufzusuchen, die Ursache für die Entstehung des spektakulären „Meth-Munds“ ist.

Welche Droge macht die Zähne kaputt?

Aufgrund der oben genannten Überlegungen gehen wir davon aus, dass der übermäßige Konsum bewusstseinsverändernder Drogen (auch) schwere Schäden an den Zähnen verursachen. Denn nicht die Droge zerstört die Zähne (außer beim Alkohol, wo die Droge selbst Zucker enthält), sondern die vernachlässigten Zähne und das „Auffüllen“ des entleerten Körpers mit Zucker.

Was empfiehlt die FlyDent Klinik Drogenkonsumenten?

Besuchen Sie gerne Ihren Zahnarzt. Wenn Sie Vorurteile verspüren, sollten Sie diese einerseits den zuständigen Stellen melden und andererseits unsere Klinik aufsuchen, wo wir unsere drogenkonsumierenden Patienten mit 100 % Sorgfalt und Empathie behandeln. 

Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihr Vertrauen in uns setzen würden und uns Ihre Drogenkonsumgewohnheiten mitteilen würden, damit wir Sie entsprechend beraten können.

In der Flydent Zahnklinik gehen wir jeden Patienten mit der gleichen Sorgfalt an, urteilen nicht und versuchen immer, die beste Lösung für alle Patienten zu finden, unabhängig vom Lebensstil.

Quelle:

Clague, J., Belin, T. R. & Shetty, V. (2017). Mechanisms underlying methamphetamine-related dental disease. JADA, 148(6), 377-386.